Friday, December 14, 2007

vom segeln



äh...punk aus berlin. mit dem commander am schlagzeug. ich finds sehr gut. gut. spaß. viel.



http://www.myspace.com/vomsegeln

Tuesday, December 04, 2007

barra head



neues aus copenhagen. hier kann man zwei bisher unveröffentlichte neue songs von barra head hören. 'common ground' und 'iron to skin'. das album wird voraussichtlich im februar 2008 erscheinen. zuvor sind barra head auch für zwei shows in deutschland unterwegs. für märz wird eine längere tour geplant.

dates:
30.01.07 dk - copenhagen, loppen
31.01.07 de - berlin, festsaal kreuzberg w/ delbo
01.02.07 de - hamburg, fundbüro

Monday, October 29, 2007

Troy von Balthazar



ein weißer schimmel. ein prinz. ein luftschloss, das troy von balthazar sich ausgedacht hat. doch irgendwie kommt alles zu spät. der prinz mit vollbartansatz und unterlaufenen Augen, der Schimmel ist eher so weiß, wie es die wolken dieser tage sind. Alles ist überwuchert und wenig glanzvoll und niemand, der Notiz von einem nimmt.
Dieser desaströse Alptraum ist die Ausgangsposition Troy von Balthazars. Der Sänger von Chokebore wirkt fehl am platz, in dieser Realität in seinem selbstbetitelten Debüt. Der wiedererwachte Prinz, verloren in einem 21.Jahrhundert und vollkommen im Kopf verrückt.
Alles ist einerseits so zuckersüß und anderseits so furchtbar tragisch auf dieser CD. Die Rollen die gespielt werden, stecken fest in ihren Träumen/Alpträumen, sind gepeinigt und aus ihrer Verzweiflung in Lügen verstrickt, die irgendwann der Alltag sind, in der Routine untergehen, kaum wahrnehmbar werden ("Took Some $$") oder sie blühen plötzlich auf, schaffen das Unmögliche und doch erkennen sie, dass sich immernoch nichts geändert hat ("I block the sunlight out"). Und immer geht es um uns beide. TvB skizziert Wortfetzen und Gedankengänge kurz auf und so klingen die meisten Songs wie Ideen für später schnell festgehalten. Doch diese Ungeschliffenheit, dieses Pure und irgendwie auch Schrottige spiegelt den Grundtenor TvB's Arbeit wieder, unterstützt seine versponnenen Texte ("I like your eyes they see me twice, they reflect me perfectly") und fesselt so ungemein. In einem Lo-Fi-Gewand auf zwei, drei Spuren gebrannt mit minimaler Instrumentierung versehen und unterstützt nur noch von Adeline Fargier und ihrer entwaffnend schönen Stimme, war TvB bei der Produktion des Albums sein eigener Freund, Produzent und Richter als er für die Aufnahmen in den Bergen Frankreichs, in Elliott Smiths New Monkey Studio in Los Angeles, in Berlin und Hawaii und in Leipzig unterwegs war. Die Lieder stets als fragile Geheimnisse im Gepäch schuf er nun letztendlich ein ebenso zerbrechliches Album, das trotzdem unerschütterlich erscheint, da nichts darin noch weiter verrückt werden könnte.

Troy von Balthazars selbstbetitelstes Debüt erscheint am 26.10 auf sinnbus records. Zur Zeit ist er als Vorband für Tocotronic auf Tour.

video:


dates:
02.10.2007 - D-Köln - E Werk
03.10.2007 - D-Saarbrücken - Garage
04.10.2007 - D-Frankfurt a.M./Offenbach - Capitol
05.10.2007 - CH-Zürich - Rote Fabrik
07.10.2007 - CH-Luzern - Schürr
08.10.2007 - CH-Basel - Volkshaus
09.10.2007 - D-Stuttgart - LKA/Longhorn
10.10.2007 - D-Heidelberg - Halle 02
11.10.2007 - D-Kassel - Musiktheater
12.10.2007 - D-Bielefeld - Forum
14.10.2007 - D-Bremen - Schlachthof
15.10.2007 - D-Kiel - MAX
16.10.2007 - D-Hamburg - Kampnagel
22.10.2007 - D-Düsseldorf - Zakk
23.10.2007 - D-Essen - Weststadthalle
24.10.2007 - D-Hannover - Capitol
25.10.2007 - D-Würzburg - Soundpark Ost
27.10.2007 - A-Graz - Kammersaal
28.10.2007 - A-Wien - Arena
29.10.2007 - A-Wien - Arena
30.10.2007 - A-Linz - Posthof
31.10.2007 - D-München - Tonhalle
01.11.2007 - D-Erlangen - E-Werk
02.11.2007 - D-Magdeburg - Factory
04.11.2007 - D-Leipzig - Haus Auensee
05.11.2007 - D-Dresden - Alter Schlachthof
06.11.2007 - D-Berlin - Columbiahalle

17.11.2007 - PL-Katowice - Silestae Festival

Thursday, October 25, 2007

Antelope

vllt sollten man hierdrauf aufmerksam machen. ich bin leider nicht da.
außerdem spielt walter schreifels am freitag im cassiopeia, zu dem ich folgerichtig auch nicht gehen kann.

Wednesday, September 26, 2007

Sdnmt - The goal is to make the animals happy



SDNMT. Sie haben sich zerschlagen. Um größer zu werden. Sie haben das Unkraut aus dem Boden gerumpft um ein dichtes Gartendickicht zu schaffen. Sie haben die alten Gitter zerbogen um drumherum ein viel mächtigeres Gefängnis zu schaffen. THE GOAL IS TO MAKE THE ANIMALS HAPPY.
Als SDNMT gehen acht Berliner/Berlinerinnen auf festen Pfaden, die die vierköpfigen Seidenmatt 2003 auf ihren Debüt "Wasserluft" vorgefertigt haben. Auf diesen Wegen wandeln sie nun seitdem, haben unterwegs mit "If use this software often, buy it" kurz Luft geholt um zügig weiterzugehen. Ein ewiger Prozeß. Die eigene Evolution in drei Schritten festgehalten.
SDNMT verändern sich. Das haben sie stets getan und werden sie auch weiterhin tun. Live immer um die Variation der eigenen Stücke bemüht, unvergessen bleibt dabei das Sdmnt-extended-konzert im Schokoladen Ende 2005, und auf Platte immer bereit den nächsten Schritt zu gehen und ihn Stück für Stück größer zu machen. Platz wird geschaffen, der mit neuen Ideen und Instrumenten ausgefüllt wird. Neben dem klassischen Indiegefüge, die Elektronika und zusätzlich zu beiden nun von Bläsern, Streichern, Gesang und Chor begleitet. SDNMT schlingen geradezu nach der nächsten großen Geste und dem nächsten Gefühl, um es zu steigern, um es ganz groß wirken zu lassen, jedoch ist alles auf "The goal is to make the Animals happy" viel eingerahmter in einem Pop-Kontext als ein ausuferndes Postrock-Geschehen. Da der Pfad, den sie betreten nun schon fest und sicher ist, scheuen SDNMT auch den Tanz nicht. Ebenso die Stimme. Schon beim letzten Album bei dem Stück "bergen" vertreten, dort aber mehr Instrument als Gesang, ist die Stimme nun ein wesentlicher Bestandteil SDNMT, der Zusammenhält und Wege zeigt. Jedoch wirken nun auch Statements aus früheren Tagen vergessen als Seidenmatt mal gesagt haben, dass sie instrumentale Musik machen, weil sie bei all dem, was passiert, nur verstummen können. Diese Tragik ist verloren gegangen, verschüttet in all den Umbrüchen, die seit damals von statten gegangen sind. SDNMT haben sich gewandelt und sie passen jetzt viel eher in Konzertrahmen zu Bands wie Broken Social Scene und eben nicht mehr zu September Malevolence. Das klingt für manche traurig einerseits, andererseits ist es ebenso spannend zu sehen wie weit sie gehen können, denn ihr Ethusiasmus kann Massen mit sich reißen.

THE GOAL IS TO MAKE THE ANIMALS HAPPY erscheint am 28.09.2007 auf sinnbus.

www.sdnmt.net
www.myspace.com/sdnmtseidenmatt

DATES:

präsentiert von Visions, kitty-go

08.10.07 Potsdam (D), Waschhaus w/ Friska Viljor
17.10.07 Köln (D), INTRO INTIM
18.10.07 Berlin (D), INTRO INTIM
19.10.07 Halle (D), Objekt 5 w/ Ter Haar
28.11.07 Nürnberg (D), MUZ
29.11.07 Köln (D), Underground
30.11.07 Hamburg (D), Prinzenbar
01.12.07 Magdeburg (D), Projekt 7
05.12.07 München (D), Backstage Club
06.12.07 Dresden (D), Star Club
10.12.07 Konstanz (D), Kulturladen
12.12.07 Stuttgart (D), Schocken
13.12.07 Darmstadt (D), 603 qm
15.12.07 Münster (D), Amp

Tuesday, September 18, 2007

KLANG KLANG KLANG /// 20.09 - 22.09



KLANG KLANG KLANG vom 20.09 bis 22.09 2007 in Berlin

"Die Welt steckt voller Geschehnis und ist vielleicht sogar im Umbruch. Und du tust nichts als blöde hin und her zu schaukeln."

Wieder einmal, genau wie die Jahre zuvor. Die Popkomm. Einmal mehr in vollem Zug genau den Tisch beschmieren, auf dem sie sonst die sauberen Tabellen hin und her schieben. Das wäre was! Ein abgelenkter Blick ins Herz. Wir tun eben was wir können. Das ist nicht genug. Wir suchen nach Schönheit. Ihr nennt es Indie, wir nennen es Indie. Aber dazwischen liegt mehr als nur der Bedeutungswandel des Begriffs. Dekonstruktion von Independent. Wofür steht dieser Wert. Er ist bedeutungslos. Wir haben gelernt, wir brauchen neue Worte. Es ist ja nicht nur die Fortsetzung einer leichten Sympathie mit anderen Mitteln. Daher dieses Fest zu dieser Zeit. Es haben sich alle zusammengefunden die sich finden ließen. Das Naive und Analytische machen hier gemeinsame Sache. Vorübergehend zusammen sein und bleiben. Jedes offene Gesicht und jeder gutgegangene Gang sagt es uns und begeistert. Clubkonzerte als Festival. 3 Tage an 3 Orten. So nahe wie nur möglich dran sein. Es geht um Leben, um Denken um Handeln. Ideen treu bleiben, erstmal welche haben. Kunst. und Leben. Klang Klang Klang als Forum für Musik. Musik, die sich durch Originalität auszeichnet. Als Werkschau. Unabhängig von Interessen des Marktes. Seid umschlungen!
Das Ganze wird durch ein Festivalticket ergänzt, mit dem man alle drei Veranstaltungen besuchen kann. Tageskarte 7€ / Kombiticket 15€ im VVK (AK 18€)

VORVERKAUF HIER.

Wir. Wir sind Menschen. uts,m! das kombinat booking & sinnbus rec.
KLANG KLANG KLANG wird unterstützt von Spex, The Gap, Goon, Tonspion, Stadtkind & Rote Raupe.de

mehr Informationen bitte unter klangklangklang.de. danke!

Friday, September 14, 2007

Polite Sleeper



polite sleeper (new york city) ist das folk punk seitenprojekt von jason und tim von yellow press. beide begannen früh mit ihren aufnehmen, noch bevor sie michael curtes als jazz-pianisten fanden. jason und tim schreien über alkohol und die suche nach dem verlorenen. Sie drehten sich vollkommen wirr, verstört und im kopf verrückt von kalifornien nach new york. langsam kommen sie dort allmählich an und das ist erst der anfang.

Releases:
S/T EP (CD / 12”)
Sabotage Records [SABO 015]

Recorded over the fall and winter
of 2006/7 in various lofts and
living rooms throughout Brooklyn.

1. Glass
2. Thinking
3. Train
4. Scenes
5. Lafayette

Wednesday, August 22, 2007

Les Savy Fav



Les Savy Fav bringen nach über sechs Jahren und dem single-album "Inches" nun endlich ein neues album raus. am 18.sptmbr erscheint "Let's stay Friends" auf French Kiss Records.

"Let's Stay Friends is a record about Les Savy Fav's unwillingness to give up. It's a resolution to defy the forces which wear away at our innocence and enthusiasm. As musicians, the record declares their ultimate goals of being together, writing, and performing on their own terms, loosed from the thicket of the professional independent music business which has grown up all around them. From it's first track- “Pots & Pans” to "Patty Lee" to its last "The Lowest Bitter,” Let's Stay Friends consistently explores the challenges of keeping sight of ones true nature of a rapidly shifting world. The band’s approach to music in relation to changes it has witnessed in the music scene extends into a sophisticated metaphor all people can relate to about how we marry the consistent with the inconsistent.

The idea for this new record was to take time with it to make it perfect. The whole band (particularly guitarist Seth's Jabour's) musicianship and style developed and matured in their hiatus from the studio and everyone wanted to make sure they took time to leverage the ideas and enthusiasm that were pent up. Starting in the end of 2006 and going for a few months, old friend and recording partner Chris Zane was called in to help produce and engineer the recording at Gigantic Studios in New York City. Early in the writing process the band asked guitarist Andrew Reuland, a friend since before there was a band, to collaborate on many of the songs on the record. In addition to Andrew, a number of notable musicians were brought in- Eleanor Friedberger from the Fiery Furnaces sings a duet with Tim, Nicholas Thorburn from Islands/Unicorns does some back up, ALL the members of Enon make appearances, SNL's Fred Armisen plays drums on “Pots & Pans” and “Patty Lee,” Emily Haines from Metric plays piano and Joe Plummer from Modest Mouse/The Black Heart Procession adds drumming that helped to expand the overall sound. The result is a record brimming with Les Savy Fav energy and with a production and sound that is developed to a new level of sophistication and splendor."


dates:
Oct 23 2007 Festsaak Kreuzberg - Berlin
Oct 24 2007 Ubel & Gafehrlich - Hamburg
Oct 25 2007 Rotown - Rotterdam
Oct 26 2007 Nouveau Casino - Paris

Saturday, August 04, 2007

fyoelk


elektrokrimskram. klingt sehr lof-fi. sehr gut. erinnerte an four tet. bisher eine 60 minuten kassette "trampolin" auf erode releases. weiteres hier: myspace.com/fyoelk.

desweiteren:

fyoelk - zpau

Thursday, July 12, 2007

beach - play it to death


"we are dying in slow motion, getting stuck in our traces. no more evolution / this will end in confusion"
beach machen uns sehr klar wo wir uns befinden. wir hinken, wir sind perspektivlos und verarscht worden. verletzt und butig schleppen wir uns umher. 'play it to death' klingt in seinem besten momenten nach einem überwundenen lebens- und menschen- bzw. einem menschen-in-der-gesellschaftüberdruss bis hin zum realitätverlust, in seinem schlechtesten wir der erhobene zeigefinger vom vierzehnjährigen pseudointellektuellen grungemädchen, welche in internetforen philosophieren.

beach fetzt. keine frage. mit ihrem nun zweiten album 'play it to death" betreten die drei berliner jungen festeren boden auf dem postpunk-progrock-feld und machen das sogar hör- und vorzeigebar. alles kratzt, reißt, bricht und zerfetzt sich so schnell wie es sich zusammensetzt. Wir können beach getrost das frickeln unterstellen. dennoch: auf dem Cover ist ein turm aus holzklötzen abgebildet, dieses spiel, das wir im ferienlager immer aus purer langeweile spielten, wo letztendlich dann doch ein wenig nervenkitzel auftritt. Das beach ähnlich diesem bauklotzprinzip arbeiten, kann man sich vorstellen, nur leider bleibt beim hören oft der nervenkitzel aus, weil es dann doch zu viele einzelteile sind. Trotz des oft so wackligen Gerüstes, das sie aufbauen, mit allen löchern und verschiebungen, dass einem oft angst und bange wird, ist dieses nicht genügend und die oberlehrerhaften texte zerstören oft die letzte hoffnung.
beach sind bereits hoffnungslos, dies wird schnell erkennbar. wut brodelt unter ihrer haut, die sie im aufdrehen der amp und effekte rauslassen, doch erscheint es wenig originell in Zeiten fortschreitender Religionsverdrossenheit ebendiese noch zu besingen um den bereits klaren Verlierer nochmals genau definieren zu müssen und unnötig hart anzuklagen.
"as long as i can pay i am dancing to the rhythm / yes i made my offer to the god of capitalsm" zu selten, dann jedoch sehr eindrucksvoll, fügen sie ihren lieder zeilen wie diese zu, die dem Instrumentalen noch am ehesten entsprechen. Eher der zynische Umgang mit Problemen, wie in 'capture the flag', welches zu dem mit einer wunderbaren zweiten schrei-stimme unterlegt ist und sich in diesem großartigen "let's go, let's fight them / let's go, let's hit them / we don't even need a reason" hochsteigert, klingt angemessen, als die klare Verurteilung von Zuständen und die unsachgemäße Anklage ('pray or pay'). Der finale Track 'spare parts' läßt die Begeisterung für die beach, die leider eben erst zum ende hin auftritt, beinahe ins Unermeßliche steigen. Die Verdrossenheit am vorgegebenen Sein, in dem dieses Leben in Fragen gestellt und nach der Illusion gefragt wird. "we are made to fit like spare parts in a machine" Die Frage danach, wie weit man sein Leben selbst lebt und inwiefern es nur ein Instrument fremder Kräfte ist? Sind beach insofern vielleicht auch nur das Instrument der Macht? Sind sie vielleicht der Selbstzweifel dessen? Das wäre für sie wohl noch die möglichst passende Lösung.

'play it to death' erscheint am 13.07.2007 auf sinnbus records.

listen:
spare parts

dates:

Jul 12 2007 NBI Berlin
Oct 20 2007 Bang Bang Club Berlin
Nov 21 2007 Sunny Red München
Nov 24 2007 Elfer Frankfurt / M.
Nov 25 2007 dB's Utrecht
Nov 29 2007 Fundbureau Hamburg
Nov 30 2007 Schulclub Schleusingen
Dec 14 2007 Dr. K Schwerin
Dec 15 2007 Objekt 5 Halle

Tuesday, July 10, 2007

Friday, June 22, 2007

update!!!

i'm back from vacation. that means update! basia bulats wonderful album "oh my darling" should be in every ones mind and player.
new reviews will follow soon.

beach - play it to death (13/07/2007 sinnbus)
basia bulat - oh my darling (08/06/2007 rough trade)
the mary onettes - s/t (08/06/2007 labrador)

Basia Bulat - Oh my darling







Basia Bulat's debut album Oh My Darling is available in Europe on Rough Trade.
Listen to it here.

Monday, May 07, 2007

ter haar - ter haar


an ter haar haftet zum teil jetzt schon vor dem release ihres debüts eine attitüde. sie sind die kleinen, die süßen. jegliche erdenkliche verniedlichung wird gebraucht um ihren status der youngsters ins äußerst außergewöhnliche zu heben, um klarzumachen, dass hier das große ding ist.
werfen wir nun diese attitüden, gedanken und pressemitteilungen über bord und legen uns ter haar zurecht. nackt quasi. postrock par excellence. weitaus verspielter und frischer als from monument to masses, die harmonien von sdmnt und auch honey for petzi muss mit ins spiel kommen wenn bei ter haar die referenzkiste ausgepackt werden soll. doch ist das hier schon eine deutliche gradwanderung in etwas unbekanntes und nicht etwa eine mixtur aus diversen. ter haar sind ihr eigenes lebenselixier. sie bedingen sich selber. aus den einfachsten komponenten der modernen rockmusik aufgebaut dringen die berliner in vier tracks vor in die ohren, der körper sucht fixpunkte im rhythmus und findet sich irgendwie doch wieder stets daneben. kopf und körper funktionieren in dieser zeit nicht zusammen und man kann ter haar nicht ein gewisses nerd-tum absprechen, alles andere als das. sie loopen sich um kopf und verstand, brechen standards und beine und zwingen die konzentration zu einer kurzen pause um sich in gedanken zu verlieren, denn das hören dieser 10" verlangt eigentlich nicht viel und doch wieder alles. in ter haar songs sind meist drei songs in einem und auch jeder noch so kleine part ist bis aufs äußerste durchdacht und notwendig. eine vollendete komposition und irgendwann geht die aufmerksamkeit doch kurz flöten, nicht weil es langweilig wird sondern weil da auf einemal ein bild ist, ein ort der erinnerungen weckt, neugier erregt und ehe man sich versieht ist "saying less yes but therefor more ok" schon in diesen wahnsinnigen part ganz am ende und die platte verlangt umgedreht zu werden. und sie haben schlicht und einfach recht: das debüt in wohl schönstmöglicher form ganz ohne süß und jung sein. das ist nur ein unumgänglicher faktor, der, wäre er anders, nichts ändern würde. ok? ok!

"Ter Haar" erscheint auf sinnnbusrecords als 10"-Vinyl und wird über Alive(G-A-CH) und Hausmusik(international) vertrieben.

dates:
09.05.07 Berlin (d), Bassy Club w/ Recordrelease
12.05.07 Leipzig (d), UT-Connewitz w/ Pop Up / sinnbu&uts,m abend
03.06.07 Berlin (d), Mag w/ 65daysofstatic
22.06.07 Schleusingen (d), Schulclub
30.06.07 Berlin (d), Garage Pankow w/ popmonitor.berlin Festival
10.08.07 Burg Storkow (d), Mamallapuram Festival
23.08.07 Hamburg (d), Astra Stube
03.10.07 Hamburg (d), Grüner Jäger w/ Kate Mosh
05.10.07 Karlsruhe (d), Jubez w/ Kate Mosh

Wednesday, April 25, 2007

Thursday, April 19, 2007

jn fischer erf

seit langem ein liebling und grad hier beim stöbern entdeckt.


sonst:
personal: der lüning, der bossenz, der cleemann, der eichhorn, der spindler. und der siebert. wenn er zeit hat. also delbo, kate mosh, tochous und seidenmatt. sehr sehr gute sache das.
zum hören:
schattine
zircus
soviel soweit.

www.jnfischererf.de

Monday, April 16, 2007

blonde redhead - 23

quasi als stellungsnahme jetzt.
nachdem mich der kommentar des moderators des musikalischen quartetts auf radio eins am freitagsabend mit seiner äußerung, dass blonde redhead nach dem siebten album ruhig überlegen könnte aufzuhören, so sehr erboste, seh ich mich gezwungen das jetzt zu negieren und anzufechten. mit 'kann man machen' wurde die cd daraufhin abgetan. schade.
blonde redhead also. so richtig drinnen war ich da auch nie. die dissonanzen, die stimme waren immer ein wenig schwierig für mich und haben mich nie vollkommen gepackt, wobei es schon dauernd lief, nur fand dies eben nicht in der totalen begeisterungsebene statt. reine spekulationen und pure heißmacherei hat aber das release von '23' nun schon etwas magisch wirken lassen, soetwas was im kalender rot angestrichen ist, denn blonde redhead stehen schon immer auf unserer seite oder wir auf ihrer. abseits.
es ist verzwickt und man kann nicht sagen ob oder in welchem paralleluniversum blonde redhead sich bewegen. wir wissen nur, dass sie mit ihrem siebten studioalbum quasi ein weiteres portal für uns zu ihnen schaffen, denn düster und träumerisch gestalten sie welten und auch anti-welten, plätze an denen kein leben existieren kann und sollte, der unangenehme popsong. in so wunderbar verqueren songs wie eben dem titelsong '23' oder 'spring and by summer fall' schicken sie uns auf die reise. im hintergrund brettert eine konstante durch und ersetzt den rhythmus des herzens und gibt auch den takt der schritte an. mal rennen, mal ein etwas gemütlicheres flanieren. die aussicht scheint aber selten zufriedenstellend zu sein, denn so klingen blonde redhead nicht. die new yorker lassen uns manchmal träumen und manchmal heulen, bitter. noch nie waren blonde redhead facettenreicher und selten haben sie uns so entführt wie hier.
die kompaktheit von '23' fesselt ungemein und schickt einen auf eine fast unbewusste reise an bisher tief verborgene orte deren lokalität im universum nicht bestimmbar scheint und spürbar wird das erst, wenn für kurz sich die gedanken wieder sammeln, wenn wir merken wo wir sind oder was wir gerade tuen, wenn wir aus den träumen aufwachen obwohl wir doch gar nicht schliefen.

'23' von blonde redhead ist bereits auf 4AD records erschienen.

listen:(right click/save as)
23

vid 007 - the smiths

the smiths - stop me if you think that you've heard this one before


Wednesday, April 11, 2007

monotekktoni - love your neighbour? no, thanks!

bin ich doch hin- und hergerissen. monotekktoni legt via sinnbus ihr drittes album vor und wieder zerbrechen herzen, menschen und welten unter dem synthi-electro-core von miss tonia reeh.
mit ihren vorherigen album "how to reduce power consumption to a minimum" hat sie schon gezeigt, dass sie die göre sein kann, die tische beim draufschlagen mit der bloßen hand zerbricht und sich das ziel gesetzt hat den leuten, die sogenannte wahrheit oder die folgen ihrer handlungen uneingeschränkt ins gesicht zu schreien. uneingeschränkt. ganz oder gar nicht. monotekktoni ist nicht das projekt, das sich einer bequemlichkeit verschreibt. hier wird es unangenehm und auf eine art und weise das gemacht, was z.b. der punk nicht mehr kann: politisch.
wie schon erwähnt sieht tonia reeh sich als den dissident. sei es die sicherheitspolitik von george w. bush, die verdrängung der realität durch eine allgegenwärtige cyper-world oder die unterdrückung/vergewaltigung von frauen. monotekktoni klärt die dinge auf und macht es einem selbst spürbar unangenehm davon kenntnis zu tragen ohne selbst initiative zu ergreifen.
auf "love your neighbours? no, thanks!" holt sie dabei wieder einmal alles aus ihren maschinen raus, macht hier die bassdrum noch ein bißchen verzerrter, da ein wenig mehr gekreische. es würde nicht verwundern wenn neben schweiß nicht auch blut über monotekktonis haut laufen würde. doch neben all der wut ist auch der moment der verletzten monotekktonni in stücken wie "it's 4 am and it's still not hell" oder "sad position" zu finden. sie sind als die grundlage des ganzen zu sehen. der reaktion. der brutalen ehrlichkeit und dieser klaren bilder. das macht es auch so ambivalent und bestimmt nicht leicht für den hörer. montekktoni benennt die zustände und streichelt zuerst zart die wange um sie dann zu schlagen.

"love your neighbour? no, thanks!" erscheint auf sinnbusrecords als CD und LP und wird über alive (d/a/ch) und hausmusik (international) vertrieben.

dates:
Apr 13 2007 bastard berlin
Apr 20 2007 zum Falken Weimar
Apr 21 2007 Borwaerk mylau bei Reichenbach im Vogtland
Apr 25 2007 Uni Greifswald
Apr 26 2007 Jaz Rostock
Apr 27 2007 Atomino Chemnitz
Apr 28 2007 der pavian Augsburg
May 01 2007 Shoto Club festival Izola
May 04 2007 Kibla Maribor
May 05 2007 Kubus Gossau
May 08 2007 kamikaze freiburg
May 09 2007 Clubkeller Frankfurt/main
May 10 2007 Rote Flora Hamburg
May 11 2007 Nexus Braunschweig
May 25 2007 Ausland Berlin


listen:
dynamite
too many crazies


video:
Dynamite

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Monday, April 09, 2007

vid 006 - modest mouse

modest mouse - dashboard


Monday, April 02, 2007

vid 005 - 31knots

31knots - welcome to stop


Monday, March 26, 2007

up-up-update

in next few days i will try to finish the new monotekktoni called "love your neighbours? no thanks!".
while waiting you can listen to some songs of her last album "how to reduce power consumption to a minimum" here or you just get some informations about monotekktoni here.

vid 004 - hello saferide

hello saferide - if i don't write this song, someone i love will die


Monday, March 19, 2007

vid 003 - yeah yeah yeahs

yeah yeah yeahs - maps (live on mtv awards)



Monday, March 12, 2007

31 knots - the days and nights of everything anywhere


31knots. portland, oregon. die beste anekdote, die mich beim hören dieser platte ereilt hat, war wohl jene in der ich in der küche am spülbecken stehe und es läuft gerade "man become me" und bei dieser einen stelle [2:55min], kurz bevor der chor anfängt, schmeiße ich, ergriffen von der intensität und spannung, die 31knots so groß und außergewöhnlich macht, meinen kopf nach vorne und schlage gegen den etwa 10cm von mir entfernten schrankgriff.
knackend und knirschend beginnt "the days and nights..." und dann hauen die drei verrückten von 31knots mit gitarre, klavier, bass und schlagzeug in gewohnter manie um sich. 'beauty' vereint gleich zu beginn alles was mir den gedanken in den kopf trieb, dass 31knots-songs als auch -konzerte stets schlachtfelder sind. durchgeprügelt und vollgeschrien. hier könnte man den vergleich zum 'boot-camp' auf cd ziehen.
Alles was sich auf der "polemics"-ep abgezeichnet und angekündigt hatte, wird hier noch einmal überboten und zur perfektion geführt. Vergleiche zu deerhoof, blonde redhead und marnie stern sind durchaus zu ziehen, oder besser gesagt man kommt nicht um sie rum. das schräge, die dissonanz ist ein bewußtes stilmittel der amerikaner und der bruch war immer bei ihren platten zu finden. dennoch ist es erstaunlich wie sehr sie diese, andere würden jetzt verkopfte oder komplizierte Musik sagen, wie sehr sie dies in hit-richtung drängen. 'the salted tongue' oder das bereits oben erwähnte 'man become me' trumphen derart auf, dass kopfschütteln auf kopfschütteln folgt, wenn keine begeisterung diesen entgegengebracht werden kann. erneut holen die drei alles aus ihren instrumeten raus. wie schon auf "it was a high time to escape" oder dem letzten album "talk like blood" arpeggt sich die gitarre durch die stolpernden takte und verharrt eben so um im nächsten moment wieder auszubrechen. schlagzeug und bass tuen ihr es gleich und spielen einerseits sehr weit und getragen um sich anderseits in fill-in's fast zu verlieren.
mit 'the pulse of a decimal' haben 31knots zu dem einen der hits des noch jungen jahres geschaffen. klavier und gesang tragen ein furchtbares gefühl vom ohr ins herz und break-beat-artiges-schlagzeug macht alles so furchtbar rund und dennoch kaputt. "hopelessness hasn't had any reason to panic". und dann dieser wunderbare "uh-oh uh uh uh-uh-oh"-part. diese stimme. so unaustauaschbar. so unverkennbar. "i can't think straight these days". es tut mir leid. das ist alles zu perfekt.

"the days and nights of everything anywhere" erscheint am 23.03. auf polyvinyl.
31knots sind im mai zusammen mit delbo auf deutschlandtour.

dates:
May 09 2007 Gleis 22 - Muenster*
May 10 2007 Bastard - Berlin
May 11 2007 Tsunami - Cologne*
May 12 2007 Cafe Glocksee - Hannover*
May 13 2007 Schlachthof - Wiesbaden
May 14 2007 Schocken - Stuttgart
May 15 2007 Sunny Red - Muenchen

*ohne delbo

vid 002 - bodi bill

bodi bill- very small


Thursday, March 08, 2007

looking forward

31knots - days and night of everything anywhere
[polyvinyl]
[vö.06.03.2007]

battles - mirrored
[warp]
[vö.14.05.2007]

blonde redhead - 23
[4ad/ada]
[vö.10.04.2007]

cocorosie - the adventures of ghosthorse and stillborn
[touch and go records]
[vö.10.04.2007]

monotekktoni - love your neighbours? no, thanks!
[sinnbus/al!ve/hausmusik]
[vö.13.04.2007]

Monday, March 05, 2007

vid 001 - battles

jetzt auch hier das Video der Woche:

battles - atlas


directed by tim saccenti.

vom album 'mirrored'. erscheint am 14.mai.
freut euch!

Thursday, February 22, 2007

Bodi Bill - No More Wars



In einer kalten Stille, wenn der Wind sich gelegt und die Landschaft sich in einen scheinbaren Schlaf gewogen hat, scheint es als höre man das Gras wachsen und die Bäume ihre Äste ausstrecken. Ein Knirschen und Knacken dringt umher und legt sich über Wälder und Wiesen. Denken wir uns diesen Organismus festgehalten in einem Raum. Langsam mischen sich Elektronika, Klassik und Stimmen hinzu, zu einer Komposition aus Natur und Technik, Umwelt und Industrie.
Bodi Bill sind der neueste Streich auf sinnbus und dahinter stehen Nonostar’s Alex Amoon und Fabian Fenk von Pantasz. Mit ihrem Debüt „No More Wars“ haben sie eine Platte geschaffen, die die Eingängigkeit von Pop besitzt, dessen tragischste Seite wählt und das alles in einem Mantel aus Elektronika verpackt. Eine Fläche aus einem organischen Sound mit skurillen Bildern wird darin geschaffen. Der Wald in die Clubs der Großstadt gezerrt und darauf getanzt.
Keine Kriege sagen sie und zeigen die eigene innere Zerrissenheit doch zu gut an sich selbst. Die Sehnsucht nach dem Zusammensetzen, dem Reparieren wird einerseits dargestellt, doch anderseits auch das Zerbrechen an der Summe der Scherben („very small“). Der innere Krieg als nur ein Beispiel und einen wirklichen Frieden wird man auf dieser Platte kaum finden. Stets wird eine gewissen Tragik und unwirkliche Verträumtheit skizziert und mit Beats und Klangfetzen verbunden, deren organischer Sound die Kälte der dunklen Jahreszeiten birgt, aber ebenso durch das Lebendige darin, Wärme und Geborgenheit vermittelt. Im Instrumental „Kilogramm“ beispielsweise sägen sich Synthis erst durchs Elektroholz und finden sich kurze Zeit später in dichtgedrängten Clubs wieder, in denen zu dem Wirren und Flirren gefeiert, auf die Zwischenwelt getanzt wird. Ein Ausschalten der Wirklichkeit und ein Vergessen der Zeit zumindest für fünf Minuten.
Die Nutzung der Stimme ist ein wesentliches Merkmal auf dem Debüt von Bodil Bill. In „Naegel“ z.B. als fester Bestandteil im Beat verankert, wird sie somit auf zwei Wegen zum Instrument und vereint wieder das Naturelle mit dem Technischen. Auch wenn das stellenweise vom technischen Aspekt nicht ganz sauber ist, stört dies doch kaum, denn hier ist man nicht zufrieden. Nennen wir es Kollateralschäden. Das Ziel wird erfüllt und Bodi Bill nehmen die Fehler in Kauf. Sie sind vielmehr Mittel zum Zweck.
„No More Wars“ scheint eine gelungene Gradwanderung zu sein. Clubhymne ("Be home before dinner") und Elektroballade ("Willem"). Aufbruch und Aufgabe. Natur und Technik. Stets lassen sie uns diesen Grad sehen, doch ist man nie vollkommen irgendwo. Nur dazwischen ist man immer.

"No More Wars" erscheint am 09.03.2007 auf CD und LP auf sinnbus records sowie in verschiedenen digitalen Formaten auf dinetunes.de und anderen Downloadplatformen.
Am 16.02.2007 erschien bereits die Single "Willem".

Saturday, February 03, 2007

tokyo police club - a lesson in crime

ruppiger garageindiekram mit postpunkanleihen aus newmarket, ontario. vier kanadier, die in zwei minuten eine tiefe und energie aus ihren songs rausziehen, die ihre musik so greifbar und aufregend macht. Musik, die endlich wieder im jetzt und hier klingt. Punkt.

die "a lesson in crime"-ep von tokyo police club erscheint am 09.02.2007 auf Memphis Industries und V2. Im Herbst 2007 soll das Album folgen.


Downloads:
nature of the experiment
box


Dates:

Feb 13 2007 Plug (Club NME Night) - Sheffield
Feb 14 2007 Nice and Sleazy's - Glasgow
Feb 15 2007 Barfly (XFM Xposure) - London
Feb 16 2007 La Boule Noir - Paris
Feb 18 2007 Paradiso (upstairs) - Amsterdam
Feb 19 2007 Molotov - Hamburg
Feb 20 2007 Mudd Club - Berlin
Feb 22 2007 Loppen - Copenhagen
Feb 23 2007 Debaser - sthlm snatt - Stockholm
Feb 25 2007 Underground - Cologne
Feb 26 2007 AB - Brussels
Feb 27 2007 KOKO (NME Brats) - London
Feb 28 2007 Club Fandango - Manchester
Mar 02 2007 Popbar (Razzmatazz) - Barcelona

Sunday, January 21, 2007

shitkatapult olympiade feat. das bierbeben live

Shitkatapult Olympiade am 19.01.2007

Ich weiß nicht welchen Anlass es dieser Tage gab, welcher das Berliner Label Shitkatapult die Shitkatapult Olympiade im So36 ausrufen ließ, aber will ich auch nicht immer nach den Gründen für eine gute ShitKnatterTechnoparty fragen, die der Abend mir ja versprach. Eine große Leere füllte den so genannten legendären Schuppen in Kreuzberg als ich ungefähr Null Uhr ankam und ich war wahrlich abgestoßen von dem Personal, als auch von den wenigen Besuchern. Wummernde Bässe und sägende Beats waren die Hintergrundmusik eines langen Wartens und skuriller Gestalten, die nicht verschiedener hätten sein können, aber irgendwie gehörten wir ja doch alle zusammen.
Der Headliner des Abends war ohne zu Schwindeln das Bierbeben, das selbsternannte Brauhauskollektiv im Namen des Volkes. Mit "alles fällt" haben sie im Mai 2006 wiederholt gezeigt wie witzig und politisch punktechno doch sein kann und das das alles auf erneut auf shitkatapult (special musick for special people) rauskommt, ist ebenfalls nicht weiter verwunderlich.
Nun stehen hier drei Herren und zwei Damen an Gitarren, Notebook, Tasten und Reglern, Mikrofon und Becken und verwandeln das sagenumwobene so36 in eine äußerst extravagante zirkustechnodisco, passend zu den Besuchern. Das ist es auch, was mich größtenteils an diesem Abend durchgängig irritiert: Die Tatsache das die, die eine Show abziehen, die künsteln, denen im Publikum kein bisschen verschieden sind. Verrückt. All diesen Obskuritäten zum Trotz gefiel mir das was ich sah und hörte zu 4/5, doch diese eine Frau vom Bierbeben war in ihrer Präsentation auf der Bühne, in Mimik und Gestik einfach furchtbar. Meine Begleitung und ich warteten nur noch darauf, dass sie sich während des Singens an die Brüste oder zwischen die Beine fasst. Sehr sehr merkwürdig. Noch merkwürdiger war jedoch das die Person, die am meisten während des Bierbebens feierte, sehr starke Ähnlichkeit mit Jonathan Meese hatte, jedoch wurde der schwarze adidas-trainingsanzug vergeblich gesucht, aber die Verwunderung ist geblieben. Wir aber nicht. Nach den Auftritten von das bierbeben und ihrem Labelkollegen Magnum 38 waren unsere Ohren genügend durchgeknetet und außerdem zwang uns auch allmählich unsere Abscheu vor all diesen Menschen dazu, unser Glück wieder allein in der Isolation zu suchen und zu finden. Allen DJ-Bemühungen zum Trotz.

Tuesday, January 16, 2007

ampl:tude – Der Igel an der Orgel



Wir können uns freuen! Wenn Synthiegedöns sich mit Kinderzimmerbeats zusammentut, wenn disco! ihre Leidenschaft zu nintendo entdeckt, wenn Quatsch und Verplantheit einen trotzdem auf die Tanzfläche zwingen, um in funkelnden quietschenden Sinuskurven den Kopf zu verlieren, dann stehen ampl:tude, teilweise apfelessend, kopfnickend oder am Kopf kratzend an Tasten, Reglern und Pattern und treiben mit viel Charme und eben einer gewissen Tollpatschigkeit auch denn Letzten das Lächeln ins Gesicht oder die Impulse in die Beine.
„Der Igel an der Orgel“ wurde die Nummer Drei von den ampl:tuden getauft und ist soviel mehr schlagzeug und weltraum. Ein unentwegtes Blinken von Leuchtdioden, einen Ausschlagen von Skalen. Die neue ampl:tude rappelt gewaltig in der Kiste und bricht ihre Schlösser auf um ausgelassen zu feiern.
Reglerdrehend beginnt die späteste sinnbus-veröffentlichung mit „Onkel Uhu ist krank“ und gibt sofort zu verstehen, warum mein Freund Ron, die Musik der vier Berliner als DEN Super-Mario-Soundtrack bezeichnet. Spielzeugbeat und Kindermelodie zum Nachsingen. Die Einen schütteln vor Erstaunen und Unglauben den Kopf, die Anderen lachen herzhaft, während schon das zwiespältige „top fun“ erklingt, welches zu beginn noch am ehesten an die letzte platte „auf hören“ erinnert, durch aber eben seine zwei Seiten, auch die letzten verwirrt Reinblickenden von der Klasse ampl:tude’s auf der c64-atari-core-ebene überzeugt. Es knackt, fiept, sägt, feiert und tanzt.
Adjektivierend geht es weiter mit „die kleine Katze“, welche cool und smooth umhertapst und sich nach und nach in einer synthie-kling-klang-parade wieder findet, in der es quietscht, klatscht, säuselt und seufzt.
„Das gute alte Gedöns“ ist wiederum der Stoß in die Beine, die Aufforderung des Bewegens, denn dieses Stück Musik schreit danach Hit! Hit! Hit! zu sein und wir schreien Freude! Freude! und reißen die Arme in die Luft. Doch wollen wir und ampl:tude uns auch besinnen! Mit „Eine Medaille hat immer mindestens zwei Seiten“ schaffen ampl:tude Raum fürs Nachdenken. Zwiespältig wechseln die Parts aus dem Gefühl des Bedrücktseins in ein hippeliges Umhergehüpfe. Eine kurze instrumentale Analyse wie das Leben so läuft in etwa zwei Minuten mit einem großen Hurra! und Papierknüllen am Ende. Was hier zusammengeknautscht wurde, wird im Folgenden „Meine geliebte goldenen Uhr“ sorgsam und allmählich wieder entfaltet und ausgebreitet. Eine Wand aus Synthiegedröne, die sich im Ohr einbrennt und vermutlich am besten die „Magie“ festhält, wiedergibt und fühlen lässt, die auf Konzerten von den Vieren herrscht. Eine große Umarmung mit einem zufriedenen Lächeln. Weiterhin ist entspanntes Kopfnicken auch oft gesehen, gerade bei solch Stücken wie „Revolution ZSK“, was vielmehr eine neue version eines alten hits ist und nun mit Gitarre auftrumpft und irgendwie wahnsinnig verträumt klingen kann, oder eben einfach wirklich entspannt. Mit „Darin ist er der Größte“ ist auch schon das Ende erreicht und ampl:tude lassen es sich nicht nehmen mit einem großen Feuerwerk das Gebäude zu verlassen. Viola, Klavier, Gitarre, ein Kratzen hier, ein Pochen dort. Es wächst und wächst und nimmt eine beachtliche Größe und Schönheit an. Ein angemessenes die Straße entlanglaufen und mit einem guten Gefühl die nächste Straße rechts rein und raus aus dem Fokus. Gut so.

"Der Igel an der Orgel" von ampl:tude wird am 26.01.2007 via sinnbus/al!ve bei uns veröffentlicht. Zeitgleich zum Cd-Release erscheint das Album ebenfalls als Download-Veröffentlichung bei finetunes und als tape-release bei froggi records, jeweils erweitert um das bonusstück „eher schief als eben (nytt)“.
ampl:tude sind im Februar gemeinsam mit jordan auf tour.

Dates:

08.02. BERLIN - nbi
le club utsm w/ vague angels, the gang

23.02. MAGDEBURG - projekt 7
24.02. BREMEN - plastikclub
25.02. HAMBURG - astrastube
28.02. KÖLN - stereowonderland
01.03. HANNOVER - feinkostlampe
(w/o jordan)
02.03. DRESDEN - az conni
03.03. LEIPZIG - staubsauger
04.03. HALLE - reil 78
07.03. MÜNCHEN - sunny red