Wednesday, January 09, 2008

i might be wrong - it tends to flow from high to low


Ein Fall von Verstrickung. Ohne Berlin, ohne diesen losen Zusammenhang von Menschen um die ehemalige Garage Pankow oder das heutige Label Sinnbus Records ist diese Band gar nicht denkbar. Allein, wer hier schon alles Schlagzeug gespielt hat. Ein Phänomen, jenes Berlin, anziehend und abstoßend zugleich – und von außen wohl noch mehr. Die Stimmung auf „It Tends To Flow From High To Low“ scheint das zu reflektieren, nicht inhaltlich, aber gefühlt; Zerrissenheit aller Orten.

Die melancholischen bis tief traurigen Texte legen sich auf unglaublich poppig und ausgewogen produzierte Songs zwischen Indietronika und eben Pop mit Singer-/Songwritereinflüssen und dem für diese Szene obligatorischen Postrock (hier zu finden im elektronischen Gefrickel und der vereinzelten Opulenz, vor allem aber wieder: gefühlt), der sich hier aber nie in Pose setzt. Das ist wohl der größte Unterschied zwischen jenen hier und dem Rest – es gibt keine störende Pose, keine für diese Band zu große und dadurch peinliche, keine unangenehm elitäre. Eher ist hier alles mit einer gewissen Niedlichkeit und Naivität überzogen, die die Attraktivität des Ganzen ausmacht. Gleichwohl gibt es Gesten, die die Pose vertreten, die aber sein müssen, die unbedingter Bestandteil sind. Es sind die Zurücknahmen, die diese Band ausmachen. Abseits der Musik.

[von robert hillebrand für torocore.blogspot.com]

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